Die Geschichte

 

mAbendmahlkelch - Gefunden in Beenhausen - Datiert auf das 13. Jahrhundert...it dem Namen: „Roans Spuren“…

 

„Roans Spuren“ ist eine „Heimatliche Fortsetzungsgeschichte mit kirchlichem Bezug“, von Julia Zimmermann.

Die Geschichte spielt sowohl in 2016/17, als auch im 13. Jahrhundert. Nora und Aron sollten ursprünglich ein Referat für die Schule machen – plötzlich geraten sie auf die Spur eines Geheimnisses aus dem 13. Jahrhundert. Sie beginnen zu ermitteln und stürzen sich in verschiedene Abenteuer…

Und: Was hat der Beenhäuser Abendmalskelch damit zu tun? Fragen über Fragen… Wer auf diesen Seiten genau hinschaut, wird versteckte Links und Ähnliches finden, die ihn weiterbringen – und die Geheimnisse lüften! Alles Mögliche gibt es zu entdecken – von den Steckbriefen der Protagonisten, bis zu (geheimen) geschichtlichen Details…

 

Viel Spaß beim Lesen der Geschichte!


ROAN’s Spuren

Eine heimatliche Fortsetzungsgeschichte mit kirchlichem Bezug – von Julia Zimmermann

(Nicht nur für Jugendliche – eine interaktive Geschichte, die in Ludwigsau spielt und auf wahre Gegebenheiten, Sagen und Freiheit des Autors aufbaut. Ideen der Leserinnen und Leser können den „Lauf der Geschichte“ jederzeit beeinflussen. Steckbriefe der Protagonisten, interaktive Inhalte, Geschichtliches und Kirchliches ist (mit ein wenig „kriminalistischem Geschick“, jederzeit auf diesen Seite zu finden)

FOLGE 1:              „Wo kommen wir her?“          (Ausgabe 2/2016)

Man… war Geschichte heute wieder langweilig. Und dann auch noch diese dämlichen Hausaufgaben: ‚Erarbeite ein Referat über ein mittelalterliches Ereignis in deiner Heimatgemeinde, dass Auswirkungen auf unser heutiges Leben hat.‘ – So was Dummes! Was Interessiert mich denn irgend’n Mist, der im Mittelalter passiert ist?! Wenigstens dürfen wir das zu zweit machen! Hast du schon eine Idee?….. Nora? NOOORA! Hörst du mir eigentlich zu?“

B_63-Kg-2_a, Kelch 1 BeenhausenJaaa Aron – was ist los?“ antwortet Nora. „Ob du eine Idee für ein Referatsthema hast?!“ erwidert Aron.

„Nee noch nicht, aber ich ruf‘ dich heute Abend noch einmal an. Bis dann, tschüss!“ Noch ehe Aron etwas sagen kann ist Nora schon ausgestiegen. „Aber das ist doch noch gar nicht ihre Station das ist doch Friedlos-Grundschule und nicht Stadtweg?“ Aron kann sich nur wundern…

Während Aron weiter nach Oberthalhausen fährt, klingelt Nora an die Tür der Pfarrerin Talea Yorick, die für den Pfarrbezirk 3 mit den Orten Friedlos, Reilos, Biedebach und Tann zuständig ist. Nach kurzer Zeit öffnet diese die Tür: „Tante Lea ich brauche deine Hilfe, wir sollen in der Schule ein Referat halten über ein Ereignis in Ludwigsau, dass im Mittelalter war und bis heute Auswirkungen hat und ich dachte du kennst dich ja damit aus, oder? Weil, ich meine, letztes Jahr wurde doch im Gemeindebrief von diesem Abendmahlskelch in Beenhausen berichtet, der aus dem 13. Jahrhundert stammt… Aber damals gab es ja noch keine evangelische Kirche oder? Und da dachte ich, na die Reformation als Thema, was hälst du davon?“

Während Nora ihrer ‚Tante‘ Lea, die eigentlich eine Studienkameradin ihres Vaters war und nun Patentante ihres Bruder ist, das alles erzählt, gehen die Beiden in die Bibliothek der Pfarrerin. „Also Nora, jetzt erst mal langsam – hol‘ mal Luft! Das Thema Reformation hattet Das Buch der Geheimnisse...ihr doch erst vor kurzem im Religionsunterricht. Die Geschichte mit dem Kelch kannst du natürlich recherchieren, denn irgendwann und irgendwie muss der Kelch ja nach Beenhausen gekommen sein. Aber ob das noch heute auf unser Leben Auswirkungen hat, kann ich dir nicht sagen und ist tatsächlich eher unwahrscheinlich. Aber ich habe hier einen Druck von einem Buch aus dem Mittelalter, also eigentlich aus dem 14. Jahrhundert, wo es um die Entstehung der einzelnen Orte und ihrer Kirchen hier in der Region geht. Wenn du möchtest, leihe ich es dir aus, damit du darin lesen kannst – und vielleicht findest du ja ein Ereignis, was sich bis heute auswirkt.“

Sie gibt ihr ein dickes, sehr schweres Buch. Es ist in dunkles Leder eingebunden und hat etwa die Größe DIN A3. „Aber pass‘ gut darauf auf! Es ist zwar nur eine Druck, aber auch dieses Buch stammt aus dem 17. Jahrhundert…“

Nora liest das ganze Wochenende in dem Buch.“Das ist ja spannend, ich muss sofort Aron anrufen! Wer weiß, vielleicht kommen wir damit einem der bestgehüteten Geheimnisse des Vatikans auf die Spur…“ sagt Nora zu sich selbst – und wundert sich, dass sie laut gesprochen hat…

FOLGE 2:               „Sankt Gallus“               (Ausgabe 3/2016)

Wo warst du gestern? Du wirst nicht glauben was ich herausgefunden habe…“ „Nora ich habe dir doch erzählt das wir am Sonntag den Geburtstag von Benjamin feiern und erst spät wieder nach Hause kommen. Außerdem wolltest du mich am Freitag Abend anrufen und nicht erst Sonntag!“ „Tut mir leid, ich habe von Tante Lea ein total interessantes Buch bekommen und habe das ganze Wochenende da drinne gelesen…“

moenchUnd mal wieder alles übers lesen vergessen schon klar. Also was hast du herausgefunden?“ „Wusstest du das die Reiloser und die Oberthalhäuser Kirche die ältesten noch erhaltenen Kirchen in unserer Gemeinde sind? Bei beiden weiss niemand genau wie alt sie sind aber, beide haben eine Interessante Geschichte. Die Kirche Reilos ist eine St-Gallus Kapelle. Sie ist eine Stein gemauerte Kirche mit gebrannten Kalk und im Heißmauerverfahren erbaut. Sie wurde von Ludwig dem Bärtigen anlässlich der Geburt seines ersten Sohnes Ludwig der Springer 1042 gestiftet. Sie wurde von einem Wandermönch namens Gallus mit gegründet, der den einzig wahren Glauben in dem damals noch heidnischen Hessen verbreiten sollte.

Der Nachfahre von den beiden Ludwigs, Landgraf Ludwig I. lies rund 400 Jahre später eine Burg in Reilos bauen – die Burg Ludwigsaue. Von dieser Burg steht heute allerdings nichts mehr, man kann nur vermuten wo sie stand.

Und weist du wo das ist?“ „Woher soll ich das denn wissen?“ – „Bei der Ludwigsaumühle, da wo Orna arbeitet.“ – „Okay und was soll ich mit diesen Infos anfangen?“ – „Dazu komme ich gleich, erst einmal zur Kirche Oberthalhausen, sie wurde wahrscheinlich 1093 gebaut, von Rittern des „Souveränen Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem“ von Rhodos und von Malta.“ritterorden

Moment – aber Oberthalhausen wurde erstmals 1335 urkundlich erwähnt, das weis ich genau“ – „Ja, aber die Kirche Obertahlhausen ist eine ehemalige Wehrkirche sie wurde erbaut als Kirche für die Ritter auf dem 1.Kreuzzug. Zur Kirche gehörte eine Herberge für den Kreuzzugtross, sie wurde auf einem Etappenziel gebaut. Aus diesem Kreuzzugnachtquartier entstand dann 200 Jahre später der Ort Oberthalhausen. Und wusstest du, dass damals auf den Kreuzzügen gegen die sogenannten Ungläubigen, also die Moslems und Juden, auch die Christen mit Sklaven gehandelt haben und diese mit ins Reich nahmen?

Außerdem bin ich in dem Buch auf Auszüge eines Tagebuchs gestoßen, allerdings kann ich die Schrift kaum lesen – aber das Tagebuch ist von einem Mönch, der um 1230 in Bennenhusen, also in Beenhausen lebte, von einem Ritter Namens Roan schreibt und einem Kelch der aus dem Morgenland nach Beenhausen kommt, dort eingeschmolzen wird und als liturgischer Kelch in die Kirche kam. Und einer Sklavin, einer Ungläubigen, die bei einem Brand in der Kirche ihr Augenlicht verliert um genau diesen Kelch und eine Heiligenfigur zu retten.“

Das klingt spannend, okay ich komme nach der Schule mit zu dir, dann gehen wir ins Versteck und versuchen das Tagebuch zu lesen und mehr darüber zu erfahren.“

FOLGE 3:               „Zeitsprung“               (Ausgabe 4/2016)

 

„Herrin, ich bitte um Verzeihung, dass ich Sie störe – die Wache gab mir den Auftrag, Euch mitzuteilen, dass der Herr zurückkehrt.“ „Er kann sich entfernen und den Empfang des Herren vorbereiten“, befahl die Herrin von Bennenhusen.

Mein Gemahl, ich heiße euch Willkommen.“ „Gemahlin – wir sind zurück, wenn auch mit wenig Erfolg. Trotzdem gibt es heute Abend für alle eine Festlichkeit in der Halle. Und nun wünsche ich ein Bad und lasst die Pferde versorgen. Auch gebt dem tapferen Gefolge Brot und Wein“, verkündet der Lehnsherr über Bennenhusen.

 „Ich befehle Knappe Roan vorzutreten!“ Roan tritt vor und kniet vor seinem Herren, dem Lehnsmann über Bennenhusen nieder. „Roan, obgleich erst 17 Lenze und nicht von edler Herkunft – ein guter und treuer Knappe! Er hat bei der Schlacht von Arsuf großen Mut und Geschick gezeigt und das Leben von Männern gerettet und sich eines Mannes und Ritters für würdig erwiesen! Zum Zeichen meines Dankes soll er den Ritterschlag erhalten – daneben erhält er die junge Türkin Vahide als Geschenk, und ein eigenes Stück Land mit Haus,an dem er ein Dorf gründen soll. Er möge mir die Treue schwören und ergebener Ritter in meinem Gefolge sein. Des weiteren begleite er mich zum nächsten Hoftag bei der Krönung unseres neuen Kaisers, sobald dieser gewählt ist“, so die Worte des Herren über Bennenhusen. „Und nun hebt Eure Gefäße: auf Ritter Roan, auf unseren König, auf unseren Papst, auf unseren Sieg bei Arsuf und auf dass uns auch bald Jerusalem, die Heilige, wieder gehöre! Zum Wohle Ihr Herren und Damen!“

Drei Tage später bricht der frischgebackene und sehr junge Ritter Roan mit seiner Sklavin Vahide, einem Benediktinermönch als zukünftigem Pfarrer, einigen Bauern, Aussaat und Vieh, einigen Karren mit Werkzeug und Lebensmitteln, sowie zwei Landsknechten auf. Es geht nach Südosten, um dort einen neuen Ort zu gründen. Einen halben Tagesmarsch immer an der Rohrbach entlang und in der Senke am Fuß des Ringberges. Es gab nicht viele Bauern, die bereit waren, an diesen Ort mit zu ziehen, obwohl Sie die ersten 10 Jahre von der Abgabe des Zehnten befreit sind. Das Tal eignet sich sehr gut zum Siedeln, geschützt zwischen zwei Bergen und auf halbem Weg zwischen Bennenhusen und Rohrbach, direkt am Bach. Die Bauern haben Angst, um den Ringberg ranken sich düstere Legenden. Der Herr von Bennenhusen hofft wohl durch die Besiedlung des Fußgebietes diese Legenden ein für alle mal zu beseitigen.

Aber was wenn es gar keine Legenden sind?

FOLGE 4:               „Bei Orna“               (Ausgabe 1/2017)

Das ist ja fantastisch, aber um welche Legenden geht’s dort und welcher Ort ist denn da jetzt gemeint – die Karte lässt für mich keine eindeutigen Schlüsse zu!“ „Ich weiß es nicht aber ich weiß wer uns da vielleicht weiterhelfen kann.“ „So wer denn?“ „Na Nora das ist doch klar, Orna! Wer denn sonst?“ „Aron die Idee ist genial, wie spät ist es?“ „Gleich halb drei, warum?“ „Dann komm auf, zu den Rädern, du kannst das Rad von meinem Vater nehmen.“ „Wieso, wo geht’s hin?“ „Na zur Mühle, zu Orna – bis der letzte Bus fährt ist noch viereinhalbstunden Zeit.“

Orna ist eine liebe Freundin von Aron und Nora. Sie ist Witwe und hat ihr ganzes Leben auf der Mühle zu Ludwigsau gearbeitet und lebt in Meckbach.

Hallo ihr zwei, kommt rein. Ich habe gerade eine Kanne frischen Tee fertig. Möchtet ihr auch eine Tasse, Ingwer-Orange-Safran-Zimttee?“ Beide nicken und gehen, nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen haben, in das Wohnzimmer. Sie nehmen in dem orientalischen Raum auf den Sitzkissen an dem runden Teetisch platz. „So ihr zwei, wo drückt euch der Schuh? Ihr kommt doch nicht nur wegen meines guten und seltenen Tees zu mir – ich kenne euch doch.“ „Ja Orna es ist so; Aron und ich sollen ein Referat halten und da habe ich mir dieses Buch von meiner Tante ausgeliehen und in dem ist von einer Burg die Rede….“ „Ja und diese Burg, die stand hier in Ludwigsau und jetzt dachten wir… “Ist gut Aron ich verstehe schon was ihr mir sagen wollt. Es geht um die Burg Ludwigsaue. Nun ja, da kann ich euch leider nicht viel drüber erzählen. Wie ihr schon feststelltet gibt es die Burg nicht mehr, sie wurde zerstört. Erbaut wurde sie vermutlich zu Beginn des 15.Jahrhunderts. Allerdings auf einem ehemaligen Kloster. Dieses Kloster, so sagt man, hat keinen Widerstand geleistet als Landgraf Ludwig es niederbrannte und seine Burg darauf erbauen lies. Mehr kann ich euch darüber leider nicht sagen – aber eventuell kann ich mich mal umhören, um ein paar mehr Informationen zu bekommen.“

Danke Orna, aber möglicherweise kannst du uns noch ein paar Fragen beantworten?“ „Ich will es gerne versuchen, Nora schieß los!“ „Weißt du welcher Ort hier gemeint ist?“ Nora zeigt Orna die Beschreibung aus dem Tagebuch. „Das wird Gerterode sein, ihr seit hier auf etwas sehr bedeutendes gestoßen, bisher war mir nicht bekannt, dass Gerterodes Gründungsgeschichte irgendwo belegt ist. Auch weiß niemand wann und unter welchen Umständen das Dorf entstand.“ „Hmm, dann kannst du uns wohl auch nichts über die Legenden die dort erwähnt wurden erzählen, oder ?“ „Nein leider auch nicht, aber da könnt ihr ihr Pfarrer Arik Riina mal fragen, der interessiert sich nämlich für die Sagen und Mythen dieser Region. Und hat auch alles mögliche an Material darüber gesammelt.“ „Arik Riina ist doch euer Pfarrer – oder Orna?“ „Ja stimmt.“ „Nora, den können wir dann auch gleich wegen der Sklaven fragen.“ „Sklaven? Was haben denn Sklaven damit jetzt zu tun?“ Aron erzählt Orna von der Sklavin Vahide die dem jungen Ritter Roan geschenkt wird. „Und jetzt ist halt unsere Frage, ob das denn so stimmt.“ „Orna alles okay? Du schaust so traurig“ „Ja mein Mädchen alles okay, es ist nur so das mit der Sklaverei stimmt, sie wurde bis ende des 19 Jahruhundert hier inDeutschland betrieben, meine Großeltern sind selbst als Sklaven nach Deutschland gekommen.“ „Echt erzählst du uns mehr darüber?“ „ Ja bitte!“ „Gerne, aber dafür setze ich noch eine Kanne Tee auf und dann erzähle ich euch meine Geschichte.“

FOLGE 5:               „von Sklaven und Nazis“               (Ausgabe 2/2017)

Also Kinder, meine Großeltern kamen Ende des 19. Jahrhunderts nach Deutschland. In den USA wurde die Sklaverei schon 1865 offiziell verboten, was aber nicht hieß das alles Sklaven frei wurden und das nicht weiter mit ihnen gehandelt wurde. Das Schiff mit dem meine Großeltern illegal in die USA gebracht werden sollten, durfte nicht Anlegen. Dieses hat zur Folge, dass Sie über Umwege nach Deutschland gekommen sind. Wann genau weis ich leider nicht, da meine Großeltern weder Lesen noch Schreiben konnten, aber es muss etwa 1895 gewesen sein. Sie waren noch halbe Kinder, höchstens so alt wie ihr – aber schon verheiratet. Sie hatten Glück im Unglück Sie kamen in zusammen in einen Haushalt – mein Großvater als Gärtner und meine Großmutter als Hausmädchen. Das Ehepaar starb bald darauf. Und die Erben ließen meine Großeltern im Gartenhaus wohnen, dann auch schon gegen Bezahlung – sie wurden also Angestellte.“

Da hat ja alles ein gutes Ende genommen. Warum bist du dann so traurig?“ „Ganz einfach, im Jahr 1915, also kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges wurde mein Vater geboren, seinen Vater hat er nie kennengelernt, er fiel im Krieg. Mein Vater hat schon als Junge schwer arbeiten müssen, um seine Familie zu ernähren. Als die Nazis an die Macht kamen, wurde seine Mutter und seine 2 Schwestern im KZ umgebracht. Er wurde zur Zwangsarbeit eingesetzt. Dabei lernte er meine Mutter kennen. Als 1945 der zweite Weltkrieg zu Ende war und alle KZ und Zwangsarbeiterlager befreit wurden, konnten meine Eltern heiraten und ich kam noch im selben Jahr zur Welt. Leider wurden meine Eltern nicht alt – meine Mutter starb im Wochenbett, sie wurde von den Nazis für medizinische Forschung missbraucht. Ich vermute dass es damit etwas zu tun hat. Mein Vater starb als ich 14 war – also 1959 an den Folgen der schweren Arbeit, er hatte mehrere schlecht verheilte Knochenbrüche. Wir lebten zu diesem Zeitpunkt unweit eines Großbauern der mich dann zu sich nahm. Im Gegenzug habe ich ihm auf dem Hof geholfen. Dort durfte ich sogar eine Ausbildung zur Melkerin machen und war damit eine der wenigen Frauen die offiziell eine Lehre in der Landwirtschaft gemacht hatten – und das auch noch als Schwarze und Vollwaisin. Einige Jahre nach meiner Lehre wurde der Hof jedoch verkauft und ich zog durchs Land, bis ich hier in der Mühle sesshaft wurde.“

Es herrschte einen kurzen Moment Stille, die Kinder wussten nicht was sie sagen sollten und Ornas Gedanken waren in die Vergangenheit geschweift.

Das ist eine sehr traurige Geschichte Orna.“ „ Ja schön ist Sie nicht, aber hier habe ich ein Zuhause und eine Familie gefunden, und darüber bin ich sehr glücklich.“

Um auf eure Frage zurückzukommen: Ja, auch im Mittelalter gab es Sklaven, zwischen dem Spätmittelalter und dem Manierismus also der Spätrenesiance gab es kaum Sklaverei.

Dies änderte sich mit der Besiedlung Amerikas. Jedoch hieß die Kirche diesen Rückschritt nicht gut, auch wenn sie diese Verbrechen nicht bekämpfte. Übrigens, am 23. August wird der ‚Internationale Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung‘ begangen. Jetzt habe ich aber auch eine Frage an euch:

Wie ging es denn mit dem jungen Ritter Roan weiter und wie erging es der Sklavin Vahide?“…

FOLGE 6:               „Das Rätsel des Ringbergs“               (Ausgabe 3/2017)

Halt wir sind da,“ Roan hebt seinen Arm und der Tross kommt sofort zum Halten, „meine Freunde dies ist unsere neue Heimat, wenn wir uns beeilen können wir noch bis Sonnenuntergang die ersten Bäume gefällt haben, an diesem Platz hier werden wir Anfangen, dies wird dann unser Anger und auch unser Lagerplatz bis die Häuser gebaut sind. Dies wird die Mitte von dem einen Huf großem Land das wir bewirten und bewohnen werden. Jeder von euch erhält 3 Morgen Land. Die Männer fangen an mit Bäume fällen, dort, den und die da.“ Er zeigte auf einige Bäume und die Männer machten sich direkt an die Arbeit. „Die Knechte kümmern sich um das Vieh und die Frauen um die Kinder und um unser Lager macht etwas zu essen für alle.“

Als die Sonne untergegangen ist, haben sie bereits viele Bäume gefällt. Nun sitzen sie alle am Feuer und essen eine Kräftige Suppe. 

Die nächsten Wochen wird ein Haus nach dem anderen Gemeinschaftlich gebaut, als erstes natürlich Roans Haus mit zwei separaten Schlafkammer in der zunächst auch der Pfarrer wohnt. Das zweite Gebäude ist eine kleine Kapelle. Dann folgen die anderen Wohnstallhäuser, sie sind alle aus Holz und Lehm gebaut wobei Roans Haus sogar zwei kleine Fenster im Hauptraum hat. Das Leben im Dorf geht seinen täglichen gang alle 7 Häuser sind gebaut. Und die Saat ausgelegt. Holz für den Winter wird gefällt und gelagert. Die morgen Messe ist zu ende alle Bewohner versammeln sich auf dem Anger. Roan übernimmt das Wort und verteilt wie jeden Morgen die Aufgaben. „Heute geht ihr drei Bäume fällen, Vahide melkst die Kühe und der Rest macht seine Hof und Feldarbeit. Ich gehe mit einem Landknecht jagen der andrer wird hier bleiben und das Dorf bewachen. Bis zum Abend bin ich wieder da.“
„Herr Roan das beste wild lebt südlich von hier.“ „Ja da gehen wir später hin jetzt gehen wir erst mal nach Norden, der Herr von Beenenhusen wünscht das wir den Legenden um den Ringberg ergründen. Und am besten tut man dies in dem wir auf den Ringberg gehen.“ „Aber Herr, man sagt wer auf den Ringberg geht kommt nie wieder, ein furchtbares Wesen haust dort, es kann Fliegen und schreit wie der Satan, es kann Feuerspeien, die Bewohner unseres Dorfes haben die schreie gehört und den Rauch des Feuers gesehen. Das Ungeheuer wird das ganze Dorf vernichten wenn wir es jetzt stören.“ „Ach das ist doch alles Weibergewäsch in Arsuf haben wir ganz andere Gegner gehabt. Ich bin sicher es gibt eine ganz Harmlose Erklärung“ „Der Herr möge uns bei stehen.“

Fast einen halben Tag Fußmarsch liegt hinter Ihnen als Sie die Spitze des Ringberges erreicht haben. Ein Kreischen schallt durch die Luft „ Meine Ohren, es schmerzt, das ist der Schrei des Teufels, Herr lasst uns um kehren.“ „ Nein wir gehen weiter ich habe es meinem Herren geschworen. Da seht ein riesiges Steinhaus.“ „Da wohnt bestimmt das Monster drinnen Herr hört, die Schreie kommen aus dem Haus.“ In dem Moment schreit es wieder. Etwas kommt Pfeilschnell auf sie zu geflogen der Landknecht ergreift die Flucht. Doch Roan wird am Kopf getroffen, er ist verletzt und geht bewusstlos zu Boden….

 

FOLGE 7:               „Des Teufels Kreaturen“               (Ausgabe 4/2017)

Wo kommst du denn her? Wo ist der Herr Roan?“ „ Der Teufel, der Teufel ist hinter mir her er hat den Herren Roan erwischt, Lauf um dein Leben. Ich bleibe hier keine Nacht länger“ „ So wart doch, halte ein!“ Da ist der Landsknecht schon weg und lässt seinen Kamerad und Freund zurück. Dieser geht nun ins Dorf und versammelt die Einwohner. „Hört ihr Leute, der Landsknecht ist geflohen und hat unseren Herrn auf dem Ringberg gelassen. Ich vertraue unserem Herr Gott das er ihn wohlbealtend zurück bringen wird.“ „Wir müssen ihn suchen, vielleicht benötigt er Hilfe!“ „Wir sollten alle sofort zurück nach Beenenhusen.“ Der Pfarrer meldet sich zu Wort: „meine lieben Kinder lasst uns gemeinsam Beten und den Herrn um hilfe bitten. Der Herr Vater wird uns Ritter Roan wohlbehaltend zurückbringen.“ „Aber wer wird entscheidungen Treffen?“ „Das ist doch klar der Dorfälteste und das ist der Drechsler!“ „Meister Lorenz, was sollen wir tun?“ „Hört meine Freunde, wir bleiben über Nacht hier niemand verlässt mehr das Dorf die Männer werden mit dem Landsknecht im Wechsel das Dorf bewachen. Und sollte Ritter Roan bei Sonnenaufgang nicht wieder da sein werden ein Paar von uns sich auf machen zum Heer von Beenenhusen und ihn um Hilfe bitten.“ Und so wird es dann auch gemacht.

Am nächsten Morgen Morgen machen sich der Werkzeugschmied und zwei der Bauern auf den Weg nach Beenenhusen.

Dieser willigt sofort ein zusammen mit 4 Weiteren Rittern und einigen Knappen und Landsknechten den Ritter Roan auf dem Ringberg zu suchen. Der Landsknecht der Ritter Roan auf der Jagd begleitet hat. Ist am vorherigen Abend bereits bei seinem Lehnsherren eingetroffen und hat ihn über die letzten Ereignisse Informiert, aus diesem Grund hat der Herr von Beenenhusen bereits Vorkehrungen getroffen um ins Dorf von Roan zu reisen und nach dem Rechten zu sehen. Das Ritter Roan die ganze Nacht nicht in sein Dorf zurück gekehrt ist beunruhigt ihn sehr. Da Ritter Roan eigentlich zu den zuverlässigsten seiner Ritter gehört. Jedoch beschließt er aus Sicherheitsgründen Beenenhusen erst am Nächsten Morgen Richtung Roansdorf zu verlassen.

Mitten in der Nacht kommt Roan zu sich die Erinnerung kommt nur langsam zurück aber er liegt in einem Alkoven mit Stroh und einem groben Leinenlaken, eine ebenfalls aus groben Leinen aber mit Federn gefüllt. Er sucht seine Waffe, versucht sich einen Überblick zu verschaffen die Hütte sieht seltsam aus, sehr fremdländisch. Bei dem Versuch sich aufzusetzen spürt er wie ihm schwarz vor Augen wird und ein Heftiger stechender Schmerz. Er lässt sich zurück auf des Weiche Kissen sinken. Er fasst sich an den Kopf und spührt einen Kopf verband, er überlegt was genau passiert ist und wie er hier her gekommen ist, und vorallem wo er ist. „Langsam junger Ritter, ihr müsst vorsichtig und langsam Aufstehen, hier Trinkt ersteinmal das wird die schmerzen Lindern“ Eine alte kleine Frau tritt in sein Gesichtsfeld und reicht ihm einen Tonbecher der mit einer dampfenden Flüssigkeit gefüllt ist die seltsam riecht. „Was ist das?“ „Das ist ein Tee mit Mohn und Melisse. Melisse ist eine heimische Pflanze und wirkt Beruhigend und Krampflösend, sie lindert die Kopfschmerzen und Mohn ist eine Pflanze aus dem Land der Sarazenen. Sie benutzen es…“ „Als Schlaf- und Schmerzstillendes-Mittel. Ich weiß ich war schon dort. Aber woher kennt ihr es? Nein viel wichtiger Ich bin Ritter Roan geschickt vom Herren von Beenenhusen um am Fuß des Ringberrgs zu siedeln, Herr von Roansdorf. Ich danke euch das Ihr mir geholfen habt doch nun wünsche ich zu erfahren wer Ihr seid.“ Noch bevor die seltsame Frau antworten kann ertönen wieder diese Schreie Roan hält sich die Ohren zu sein Kopf dröhnt. „Was ist das?“ Schon landet ein seltsames Tier auf dem Arm der Frau und Sie streichelt den Vogel. „Ihr braucht euch nicht zu fürchten es sind nur Salomon und Saba:“ Als die Frau sich wieder zu Ihm umdreht sieht Roan das auf einer Stange ein zweiter Vogel gelandet ist. „Wer seid ihr?“

 

 

FOLGE 8:               „Eine Reise“               (Ausgabe 1/2018)

Bei Sonnenaufgang Reiten wir los. Ihr geht zurück in euer Dorf ich werde mit meinen Rittern auf den Ringberg reiten.“ Während sich die Dorfbewohner zu Fuß auf dem Weg in ihr Dorf zurück machen Reiten 4 Ritter und der Herr von Beenenhusen mit Umweg über das Dorf, um zu erfahren ob Ritter Roan zurückgekehrt ist auf den Ringberg.

Einige Stunden vorher spät in der Nacht saß Ritter Roan mit der seltsamen alten Frau und Ihren Falken und Sie erzählte Ihm ihre Geschichte.
Ich bin in dem Land von Agaw geboren es liegt weit hinter Jerusalem. Meine Eltern sind als Kinder in dieses Land gegangen. Ihre Eltern haben dort eine Klosterschule gebaut und betrieben. Ich bin als Erwachsene Frau wieder hier her in das Elternhaus meines Vaters. Saba und Salomon sind Jagdfalken, sie sind ein Geschenk von Negus Nagest Lalibela, als ich dort aufbrach. Ich war viele Jahre auf Reisen habe viel von der Welt gesehen und Saba und Salomon haben mich immer unterstützt und mir essen gejagt.“ „Aber die Jagt mit Falken ist doch nur dem Adel vorbehalten.“ „Hier zu lande in anderen Ländern nicht und ich musste ja irgendwas essen auf meinen Reisen.“ „ Wo wart Ihr denn überall? Und wie lange wart Ihr unterwegs?“ „Ich war15 Jahre unterwegs ich bin von Agaw, über Ägypten nach Jerusalem und dort nach Akkon dann bin ich nach Osten bis in das Land Khitan und Indien und zuürk gekommen bin ich über das Land der Mongolen durch Eis und Schnee.“ „Von den meisten dieser Länder hab ich noch nie gehört ich war in Akkon und vor Jerusalem, ich dachte die welt wäre dort zu ende. Hattet ihr keine Angst von der Erde runterzufallen?“ „Junger Ritter das ende der Welt habe ich nicht gesehen, aber ich habe viel lernen können wäährend meiner Reisen habe ich in Indien bei Mönchen einer anderen Religion lernen dürfen die Natur zu

Weltkarte ca. 43 nach Christi

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nutzen, bei Medicus in Khitan habe gelernt wie man mit Nadeln heilt und das Aderlass nicht die beste Heilung ist. Ich habe im Land der Mongolen Kampfkünste kennengelernt bei denen die Ritter hier zu Lande alle verlieren Würden. Und ich habe in diesen Ländern Waffen kennen gelernt die viel mehr Zerstörungskraft haben als unsere Katapulte.“ „Die Sonne geht auf, ich habe mein Dorf vor zwei Tagen verlassen, ich danke euch. Wenn Ihr erlaubt komme ich bald wieder zu euch gerne möchte ich mehr über euch und euer Leben erfahren. Aber jetzt muss ich erst einmal gehen die Dorfbewohner werden schon auf mich warten und sie brauchen meinen Schutz.“ „ Geht junger Herr es sind schon Ritter auf den Weg hier her, ich wäre euch Dankbar wenn Ihr niemanden erzählt das ich mit Salomon und Saba hier lebe. Gerne dürft Ihr mich wieder Besuchen ich zeige euch dann gerne dinge die auf meinen Reisen gesammelt habe.“ „Danke natürlich werde ich niemanden von Euch erzählen und ich werde dafür sorgen das Ihr hier von niemanden gestört werdet außer von mir. Benötigt Ihr etwas? Wir sind ein kleines Dorf und unsere Habseligkeiten sind übersichtlich aber gerne teilen wir das wenige mit euch, soll ich euch etwas mit bringen?“ „Danke junger Herr ich habe alles was ich benötige!“ „Dann gehabt euch wohl.“ Roan ist schon zur Tür raus als er sich noch einmal zu der Alten Frau umdreht und Sie fragt: „Sagt gute Frau, ihr wart im Lande der Sarazenen, seid ihr der Sprache dieser Menschen mächtig?“ „Ja das bin ich wohl, ich beherrsche viele Sprachen sogar in Schrift. Warum fragt Ihr?“ „Ich habe eine Junge Frau im Dorf Sie ist aus dem Land der Sarazen und spricht nicht gerne würde ich mehr über sie wissen und mich mit ihr unterhalten, möglicher weise könnt Ihr diese Kommunikation ermöglichen?“ „Gerne kommt bald mit ihr und nun geht beeilt euch die Ritter werden bald hier sein.“

FOLGE 9:               „Auf dem Markt in Herschfeld“     (Ausgabe 2/2018)

DING DONG „Hi Nora können wir los?“ „Nein komm erst mal rein, du kommst gerade recht, du musst mir helfen.“ „Wieso was ist denn los?“ „Mein Bruder ist auf der Treppe gestolpert Papa wollte ihn halten damit er nicht stürzt. Harry ist nichts passiert. Aber Papa hat dann das Gleichgewicht verloren und ist selber die Treppe runter gestürzt und hat sich die Hand gebrochen er war mit Mama und Harry im Krankenhaus. Dann hat Mama Harry hier her gebracht und für Papa ein paar Klamotten gepackt, und ist ihm hinterher gefahren, die sind jetzt in Fulda in der Handchirurgie Papa muss Operiert werden. Oma kommt gleich um Harry abzuholen zu seiner Ergotherapie. So ich soll ihn jetzt Anziehen. Aber er weigert sich.“ „Kein Problem mit bockigen kleinen Geschwistern kenne ich mich aus.“ Nach dem Aron Noras kleinen Bruder Harry angezogen hat und dieser von der Oma abgeholt wurde, machen sich Aron und Nora auf den Weg zu Pfarrer Arik Riina. Sie wollen ihn nach der Geschichte der Gemeinde Fragen. „Hallo ihr zwei, wie kann ich euch helfen?“ „Nun ja, Aron erklär du das, du kannst so was besser.“ „Also wir sollen für die Schule Referat machen…“

Hui das ist ja ein ganz schön spannende Geschichte mal schauen ob ich euch helfen kann. Also Mecklar ist definitiv älter als seine erste Erwähnung ist. Wie alt es ist und woher der Name kommt ist umstritten. Aber ich habe schon einmal ein bisschen genauer in meiner Sammlung nach geschaut. Also….“

Nach der Morgenmesse teilt Roan die Tagesaufgaben ein. „Hochwürden, würdet ihr euch meiner Sklavin Vahide annehmen? Ich dachte sie könnte euch helfen die Kirche zu reinigen und den Kirchgarten zu bepflanzen. Zwei der Bauern und ein Holzfäller helfen euch bei den Bänken und dem Altar….“ Ein Landsknecht kam auf Roan zu gerannt: „Herr Roan; verzeiht wenn ich euch unterbreche, der Herr von Beenenhusen ist auf dem Weg hier her.“ Nur kurze Zeit später begrüßt Ritter Roan mit den beiden Landsknechte und der Gemahlin von Meister Lorenz ihren Lehnsherren. Meister Lorenz‘ Weib reicht dem Rittern einen Warmen Würzwein. Die Landsknechte versorgen mit zwei Bauernjungen die Pferde während der Herr von Beenenhusen mit Ritter Roan in desen Haus geht. „Verzeiht mein Herr, euer Besuch ist überraschend, ich hätte euch ein gutes Mahl auftragen lassen. So kann ich euch nur eine Rübensuppe und etwas dunkles Brot anbieten.“ „Habt dank Ritter Roan, mein Besuch bei euch in Roansdorf war auch nicht vorgesehen. Ich bin auf den Weg zum Markt in Herschfeld, wir haben dieses mal kostbare Waren zu veräußern, aus diesem Grund begleite ich mit 5 Rittern die Händler, ich wünsche das Ihr mich begleitet ein teil meiner Ritter ist nun unpässlich. Ich wünsche ein Geschmeide zu erwerben für meine Gattin, unser Weg wird uns nach monasterium führen“ „Vielen Dank Herr das ehrt mich, es wird mir ein Vergnügen sein euch zu begleiten.“ „Sehr schön Ritter Roan, zum Schutz eures Dorfes lasse ich euch zwei zusätzliche Landsknecht hier.“ „Lasst Meister Lorenz zu mir kommen, und Sattelt mein Pferd“ Ritter Roan informiert Meister Lorenz das dieser während seiner Abwesenheit dem Dorf vorsteht. Spät in der Nacht kommt der der Tross vor den Stadttoren von Herschfeld an. Am nächsten Morgen, bei Sonnenaufgang wird das Johannestor geöffnet und der Herr von Beenenhusen und sein Gefolge können mit vielen anderen Händlern auf den Marktplatz von Herschfeld gehen. Bereits am Mittag sind die wertvollsten Güter verkauft. Die Ritter brachen auf um den, über die Grenzen bekannten, Goldschmied in monasterium aufzusuchen damit ihr Herr Geschmeide für seine Gemahlin zu erwerben kann.

FOLGE 10:            „Überfall bei Monasterium“              (Ausgabe 3/2018)

Die Reise nach Monasterium ist gefährlich und dauert selbst für die erfahrenen Ritter mehr als einen Tagesritt. Sehr viel Zeit vergeht allein durch das Überqueren der Fulda verloren, die Fähre ist an Markttagen immer sehr voll. Das schlechte Wetter sorgt dafür, dass die Fähre nur langsam fahren kann. Es ist schon fast Abend, als die Ritter das andere Ufer erreichen. „Wir reiten bis Kreuzberg, dort werden wir in der Herberge nächtigen, morgen bei Sonnenaufgang werden wir weiter reiten.“ Die Nacht in dem kleinen Wallfahrtsort Kreuzberg ist kurz und unbequem. Die Ritter reiten weiter, vorbei an ein paar Aussiedlerhöfen. Kurze Zeit später kommen sie zur Eitrah, dieser folgen sie fast einen ganzen Tag. „Ritter Roan, warum reiten wir die Eitrah entlang und nicht die Hunaha?“ „Wie lange seit Ihr bereits am Hof des Herren von Beenenhusen?“ „Seit 6 Jahren Herr. Meine Pagenzeit habe ich an einem anderen Hof im Süden gehabt.“ Der junge Knappe und Ritter Roan kennen sich bereits von der Knappenausbildung und waren einst Freunde. Es fällt Roan schwer Distanz zu ihm zu halten bis auch er in den Ritterstand erhoben ist. „Dann könnt Ihr es nicht wissen. Vor etwa 10 Jahren reiste der Herr von Beenenhusen mit 2 Rittern, 5 Landsknechten und seinem Sohn zu Feierlichkeiten, als Fulda zur Stadt erhoben wurde. Sie wurden an der Hunaha überfallen. Dabei starb einer der Landknechte und der Sohn des Herren wurde schwer verletzt – er lebt nun im
Kloster Haydau.“ „Der Herr hat einen Sohn?“ „Ja durch den Unfall ist er „von Sinnen“. Deswegen redet niemand von ihm, und besser Ihr tut es auch nicht. Niemand redet gerne von diesem Überfall.“ Ein Moment des Schweigens vergeht, dann fasst sich der junge Knappe ein Herz und fragt Ritter Roan:„Herr Roan, darf ich Euch noch eine Frage zu diesem Überfall stellen?“ „Ja Junge.“ „Der Landsknecht der damals starb, war das Euer Vater?“ „Wie kommst Ihr darauf?“ „Nun ja, ich habe bei Eurer Erhebung in den Ritterstand einige der Altritter sagen hören, dass sie es nicht schätzen, dass jetzt schon der Sohn eines Landsknechts Ritter werden kann. Auch wenn dieser dem Herren das Leben gerettet hat und der Herr dessen Sohn, an Sohnes statt, angenommen hat.“ „Ja der Überfall machte mich zum Waisen und meinen Herren mit dessen Sohn unglücklich. An jenem Tag verlor er einen legitimen Erben. Die Herrin leidet noch heute darunter und es gibt keinen Erben für unseren Herren, er hat noch nicht mal einen Bastard.“ Sie reiten den ganzen Tag, in Eitrahafeldon legen sie ihre letzte Rast ein, ab dort folgen sie dem Leimbach bis in das kleine gleichnamige Dorf. Am Abend erreichen Sie Monasterium, hier nächtigen Sie in einer Herberge unweit des Goldschmiedes. Am nächsten Tag sucht der Herr von Beenenhusen den Goldschmied auf. Er kauft eine Kette aus zwei goldenen, ineinander gewunden Goldstäben, die drei sternenförmige Saphire, zwei kleine und in der Mitte ein Großen, einfassen. Zwischenzeitlich hat sein Knappe, mit zwei Rittern, etwas Reiseverpflegung eingekauft. Anschließend macht sich die Gruppe auf den Weg nach Schlitz. Der Herr von Beenenhusen hat beschlossen sich einer Gruppe von 8 Händlern, zum Teil mit Gefolge, anzuschließen. Die über Schlitz, mit der Fähre, die Fulda entlang nach Herschfeld reisen möchten. Mit den Händlern des Herren von Beenenhusen wollen Sie sich in Herschfeld treffen, um dann mit Ihnen auf der Fähre nach Matthiasdorf zu fahren. Doch kurz nachdem die Gruppe Monasterium verlassen hat, geraten sie in einen Hinterhalt. Eine große Gruppe Wegelagerer stellt sich Ihnen in den Weg. Den Dieben ist klar, dass die Händler viel Geld haben und auch teure Waren, Frauen die man sich nehmen kann, Kinder die auf dem Sklavenmarkt Geld bringen oder für die ein hohes Lösegeld von den Familien bezahlt wird – und natürlich Lebensmittel.

FOLGE 11: „Ein neues Pferd für Roan“ (Ausgabe 4/2018)

Doch keiner der Angreifer hat damit gerechnet, dass eine Gruppe von Rittern die Händler begleitet…

Es dauert nicht lange bis die erfahrenen Ritter zwei der Angreifer getötet, drei weitere verletzt und gemeinsam mit den vier letzten in die Flucht geschlagen haben. Am nächsten Mittag erreichen Sie die Fulda. Der Herr von Beenenhusen weiß, dass er mit den Händlern langsamer ist. Aber die Händler haben ihm zugesichert, zum Dank für seine Hilfe beim Überfall, die Fähre für Ihn und seine Begleitung und ab Herschfeld auch für seine Händler zahlen. „Hier ist die Fähranlegestelle, jetzt heißt es warten bis der Fährmann zurück kommt.“ Die Reisegruppe hat Glück, nur ein halben Tag später, am späten Nachmittag, ist der Fährmann zurück und erklärt sich bereit noch am selben Tag mit der Gruppe aufzubrechen. In Wegefurth schlugen Sie ihr Nachtlager in einer Herberge auf. Die Knechte der Herberge und auch der Händler helfen die Fähre über die Furth zu tragen, so dass am nächsten Morgen die Reise fortgesetzt werden kann.

Am Abend erreicht die Fähre Herschfeld. „Herr von Beenenhusen gehabt Euch nun wohl. Wir danken Euch für Euren Schutz.“ „Wir danken Euch für Eure Gastfreundschaft. Wir wünschen Euch gute Geschäfte in Herschfeld und allzeit Gottes Schutz.“ „Habt Dank, Euch ebenfalls Gottes Segen.“ An den Fährmann gewandt, spricht der reichste Händler: „Hier habt Ihr zwei Brakteaten, überführt meinen Freund und sein Gefolge nach Matthiasdorf.“ Die Händler steigen aus und fahren nach Herschfeld zum Markttag. Während die Händler vom Herren von Beenenhusen die Fähre besteigen und nach Matthiasdorf fahren, um von dort die Reise nach Hause zu Fuß und Pferd anzutreten. In Matthiasdorf bezieht die Gruppe noch einmal Nachtquartier. Ritter Roan nutzt die Zeit um einen alten Freund zu besuchen.„Herzlich Willkommen Knappe Roan, Gott zum Gruß. Was bringt Euch zu mir?“ „Gott zum Gruß, Alois. Ich bin inzwischen Ritter Roan, mein Freund. Ich freue mich Euch so wohlauf zu sehen.“ Alois der Viehhändler, tut verlegen und verneigt sich, mehr zum Scherze, tief vor seinem Freund. „Oh verzeiht Ritter Roan, was verschafft mir die Ehre Eures Besuches?“ „Ich suche ein paar Hühner für mein Haus und eine Kuh und zwei Schweine. Ich habe meinen Sold vom Kreuzzug gesammelt und etwas von dem Geld übrig, dass mir mein Herr, zur Gründung meines Dorfes, gegeben hat.“ „Oh, seht her, der Herr hat ein Dorf. Mit einer Milchkuh kann ich euch zur Zeit nicht dienen und Schweine habe ich zwar, jedoch kann ich die zur Zeit nicht verkaufen. Aber Hühner habe ich für Euch. Folgt mir.“ Sie gehen vorbei an Schafen, Ziegen, und an einer Koppel mit Pferden, Eseln und anderen Reit- und Lastentieren. Bei den Hühnern sucht Roan sich 5 Stück aus. Alois Magd, die gerade beim Füttern war, fängt sie und bindet sie zusammen. Roan und Alois gehen schon einmal vor, bei der Koppel bleibt Roan stehen. Er beobachtet den Knecht und das Pferd mit dem der arbeitet. „Ein toller Hengst, nicht wahr?“ „Ja, aber der Junge weiß auch mit ihm umzugehen.“ „Wer ist er und was ist das für ein Pferd?“ „Das Pferd ist das eines Ritters, er hat damit kurz vor seinem Tod seine Schulden bei mir beglichen. Er kam hier vorbei, schwer verletzt. Ich habe ihn fast 4 Monate gepflegt und versucht wieder auf die Beine zu bringen, leider erfolglos. Der Junge war sein Knappe. Er heißt Philipp und ist ein Abkömmling der von Staufener, er ist ausgesteuert und blieb deshalb bei mir.“ „Was soll das Pferd kosten?“ „Für dich?“ „Ja, ich würde es dir gerne abkaufen.“ „Da ich dir noch etwas schulde, zwei Silberlinge und du schuldest mir dann einen Gefallen!“ „In Ordnung. Dann nehme ich die 5 Hühner und das Pferd.“ „Philipp mach das Pferd fertig, mein Freund nimmt es nach dem Essen mit.“ „Herr verzeiht bitte, Ihr könnt mir das Pferd nicht wegnehmen, ich habe es auf die Welt geholt und habe es all die Jahre ausgebildet. Bitte – ich weiß, ich habe noch nicht das Geld um es zu zahlen, aber ich will mich nicht von ihm trennen…“

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Fortsetzung folgt…

(Näheres zu „Dichtung und Wahrheit“ hier)